Geschichte


Im Laufe der Schlacht von Vauquois haben ungefähr 14000 Soldaten ihr Leben verloren.

Es wurden 519 Sprengungen verzeichnet (199 deutsche, 320 französische). Mit zunehmender Tiefe der Stollen erhöhte sich die Größe der Sprengladungen.

Die Vauquois Höhe gleicht einem riesigen Termitenhaufen : 17 km Stollen und 184 Räume bilden die unterirdische deutsche Kaserne. Ungefähr 5 km Stollen und einige Gefechtsstände sind es auf französischer Seite.

Schematischer Schnitt durch die Vauquois Höhe

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In einigen Daten

 

August 1914aout_1914-min

Deutschland erklärt Frankreich den Krieg. Die französische III. Armee verteidigt die Front Saint-Mihiel, Verdun, Dun-sur-Meuse, Grandpré. Ihr Kommandeur, General SARRAIL, errichtet eine Widerstandslinie zwischen Buzancy und  Halles. Die Einwohner von Vauquois denken, ihr Dorf sei gerettet…

3. September 19143_septembre1914-min

Der Krieg bricht um Vauquois herum aus. Die Höhe ist von großem strategischem Interesse für die Beobachtung, sowohl für die Deutschen, als auch für die Franzosen. Evakuation der 168 Einwohner.

15. September 191415_septembre_1914-min

Die deutschen Soldaten der Armee des Kronprinzen errichten nach dem Rückzug infolge der abgebrochenen Schlacht an der Marne eine Widerstandslinie von Apremont über Montfaucon bis Gercourt. Truppen der französischen 9. Infanterie-Division beziehen Stellung in Vauquois.

24. September 191424_septembre_1914-min

Die deutsche Artillerie beschießt die Höhe, die Infanterie greift an. Die Franzosen ziehen sich zurück und die Deutschen besetzen die Höhe. Die Verluste belaufen sich bei den Franzosen auf 50 Tote und 150 Verwundete. Am selben Tag fällt Saint-Mihiel. Verdun ist in Gefahr. Aber die Franzosen halten den Gegner in Schach, die 1. Schlacht von Verdun ist gewonnen. Die Angreifer halten in Höhe der Linie Boureuilles, Vauquois, Ufer des Buanthebaches.

Oktober 1914 – Februar 1915octobre_1914_fevrier_1915-min

Zahlreiche Gegenangriffe mit dem Bajonett führen zum Vorschieben der französischen Linie auf den Südhang der Höhe, aber mit unerhörten Opfern an Menschen.

17. Februar – 4. März 191517_fevrier-min

Aufeinander folgende, von Artilleriefeuer begleitete Angriffswellen führen zur Erschöpfung des erbitterten deutschen Widerstandes. 3000 Tote oder Vermisste kosten die Angriffe vom 28. Februar bis 4. März 1915.

Mitte März 1915mi_mars_1915-min

Die französische Stellung stabilisiert sich in der Südhälfte des Dorfes. Der Stellungskrieg beginnt. Nur wenige Meter trennen die 1. Linien. Das Dorf liegt in Ruinen. Die Pioniere und Sappeure graben sich ein und versuchen, mittels unter die feindliche Stellung vorgetriebenen Kampfstollen diese mit Sprengstoff in die Luft zu jagen und so dem Gegner die größtmöglichen Verluste zuzufügen. Dies ist der Beginn des Minenkrieges.

14. Mai 191614_mai_1916-min

16 Uhr 10. Explosion der größten Sprengladung auf Vauquois. Eine deutsche, mit geschätzten 60 Tonnen Westfalit geladene Mine verursacht 108 Todesopfer und zerstört den auf der Höhe am westlichsten gelegenen Teil der französischen Stellung.

August 1916aout16-min

Stärke und Anzahl der unterirdischen Sprengungen erreichen ihren Höhepunkt. Enorme Mengen an Westfalit, Perdit, Cheddite und Schwarzpulver werden verbraucht.

Ende 1917chambre_officier-min

Es werden auf beiden Seiten keine neuen Kampfstollen mehr angesetzt. Man überwacht sich gegenseitig und beschränkt sich auf Erhaltungsmaßnahmen. Die Deutschen beabsichtigen, die gesamte Höhe zu sprengen. Die 3 Sprengkammern in jeweils 100 m Tiefe sind fertig, der angeforderte Sprengstoff wird aber nicht bewilligt. Die Höhe hat ihren strategischen Wert verloren.

9. April 1918mine-min

Eine deutsche Mine explodiert auf Vauquois. Es wird die letzte sein. Die letzte französische Mine geht am 21. März 1918 hoch.

Juni – Juli 1918juin_juillet_1918-min

Die Front von Vauquois ist zweitrangig geworden, Truppen werden abgezogen. Die Franzosen verbarrikadieren ihre Kampfstollen wechselweise mit Stacheldrahtverhaue und Sandsäcken. Die Stolleneingänge werden zugesetzt oder gesprengt.

September 191826_septembre_1918-min

Die Höhe wird in wenigen Stunden von amerikanischen Soldaten eingenommen. Dort, wo sich einst ein kleines Maasdorf mit 168 Einwohnern befand, ist nun ein Trichterfeld mit erschreckenden Ausmaßen zu sehen.

 

An anderen Örtlichkeiten fand 1914-1918 ebenfalls Minenkrieg statt: in les Eparges, im Argonnerwald, auf den Champagnehöhen, auf Höhe 108 bei Berry-au-Bac, auf dem Vimy Kamm usw. Aber nur Vauquois kann verbunden werden mit:

  • •    Der Zerstörung eines Dorfes und die Weiterführung der Kämpfe unter diesem Ort
  • •    Der Integration einer immensen unterirdischen Siedlung mit seinen Vierteln für  unterschiedliche Zwecke: Unterkünfte, Sanitäreinrichtungen, Lager, Zentralen zur Erzeugung von elektrischem Strom und Druckluft, Kommunikations- und Gefechtsstand….
  • •    Der Anwendung unterschiedlicher Systeme bei der Führung des Stellungs- und des Minenkrieges, die auf beiden Seiten sukzessive Entwicklungen nach sich zogen zur Zerstörung der Anlagen des Gegners, um seinen Projekten zuvorzukommen  oder um diese zu stören, ohne die geringste Aussicht auf einen Durchstoß per Infanterieangriff in Betracht zu ziehen.

Die hauptsächlichen Regimenter, die auf der Höhe kämpften, waren:

  • •    Auf französischer Seite die Infanterie-Regimenter 82, 331, 46, 113, 131, 31,76, 89, 313, 358, 370., das Colonial-Infanterie-Regiment 42 und die amerikanischen Regimenter 138 und 139.
  • •    Auf deutscher Seite die Infanterie-Regimenter 98, 130, 144, 145, 120, 67, 30, 173, bay. 10 und 13, die Reserve-Regimenter 11 und 23, Grenadier-Regiment 123, Landwehr-Infanterie-Regiment 27 und 124, 12. Jäger zu Pferde. Die Leitung des Minenkriegs oblag der 1./Kompanie des Pionier-Bataillons 30.